Nachgefragt: Die HSG gratuliert zu 25 Jahren Handballschiedsrichter 

Schiedsrichter mit Leib und Seele aus Überzeugung, Mirko Krisan feiert ein seltenes Jubiläum im Ehrenamt. Wir trafen ihn zu einem Gespräch. 

HSG Latte: „Mirko, wie bist Du zum Pfeiffen gekommen?“ 

Mirko: Ich war damals 21 Jahre und mein Nachbar, der damals auch schon Schiedsrichter war und immernoch ist, hat mich für das Schiedsrichterwesen begeistert. Auf sein Anraten hin habe ich die SR Lizenz gemacht.  Im unmittelbaren Anschluß bildeten wir ein erfolgreiches Schiedsrichtergespann. Zu zweit ein Spiel zu leiten war damals schon sehr attraktiv und hat uns großen Spaß gemacht. Wir stiegen nach kürzester Zeit in den C-Kader des Handball Verband Württemberg auf und leiteten Spiele der Landesliga Herren sowie der Württemberg-Liga Frauen. Das war schon sehr motivierend. 

HSG Latte: „Wie war dann dein weiterer Werdegang?“ 

Mirko: Nachdem wir ein paar Jahre viele Hallen im Oberschwäbischen und Stuttgarter Raum kennen gelernt haben und sogar zusammen das Trainerteam der Damen des SV Tannau bildeten, musste mein Partner Hubert Baur aus beruflichen Gründen kürzer treten. Darum machte ich mich auf die Suche nach einem neuen Gespannpartner und fand diesen in Person vom gleichaltrigen Andreas Brodbeck von der TSG Leutkirch. Nicht nur das Andreas und ich zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens einige Gemeinsamkeiten hatten, z.B. waren wir beide Torhüter, sind im gleichen Alter und waren auf dem Handballfeld oft Konkurrenten, auch auf menschlicher Ebene habe ich einen tollen Kollegen und kongenialen Partner gefunden. 

HSG Latte: „Was waren deine schönsten Erlebnisse?“ 

Mirko: Da gab es natürlich viele. Zum einen eines meiner ersten Spiele, im Hexenkessel der CGH Halle in Tettnang als Jungschiedsrichter, in dem wir vor ca. 400 Zuschauern ein heißes Derby Tettnang gegen Ravensburg leiten durften. Das war eine tolle Feuertaufe, die mich durch viel positives Feedback beflügelte und ermutigte. Ein weiteres Highlight war ein Vorbereitungsspiel der HSG Konstanz gegen die SG BBM Bietigheim, der Charity Spieltag BK500 in Lindau sowie mehrere HVW Pokalfinals und Relegationsspiele. 

HSG Latte: Was macht einen guten Schiedsrichter aus und was würdest du jungen Schiedsrichtern auf ihrem Weg mitgeben? 

Mirko: Eigentlich ist das relativ einfach zu sagen. Schiedsrichter sind „entscheidende“ Menschen, die im Optimalfall selbst eher unauffällig auftreten und ein hohes Maß an Selbstkritik aufweisen. Mein persönlicher Anpruch ist es, dass nach dem Match auch der evtl. unglückliche Verlierer mit einem positiven Feedback meine Leistung anerkennend honoriert. 

Um Schiedsrichter zu werden braucht es einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und natürlich eine große Leistungsbereitschaft, sowie handballerische Leidenschaft. Dabei muss man sich im Klaren sein, dass man sowohl für Verein als auch für den Breitensport  im Sinne der Gemeinschaft mehr gibt als nimmt. Auch Kritikfähigkeit und die Bereitschaft besser zu werden sind Parameter für eine erfolgreiche Schiedsrichterkarriere. 

HSG Latte: „Wie lang willst du noch weiter Pfeiffen?“ 

Solange es meine Fitness und die Zeit zulässt. Ich bin ein Familienmensch und schaue das ich alles fair unter einen Hut bekomme. Solange das der Fall ist, werde ich weiter machen. Mein individueller Ansatz ist, dass der Idealismuss dieses Ehrenamt auszuüben, weiterhin vorhanden ist und die Motivation für mentale und körperliche Höchstleistungen noch lange anhält. Das geht hoffentlich noch ein paar Jahre so weiter. 

Mit dem Erlangen der Schiedsrichterlizenz am 1.April 1996 pfeift Mirko Krisan ohne Unterbrechung für den TV02 Langenargen/ HSG Lagenargen Tettnang im Durchschnitt 10 - 14 Spiele pro Saison.

Der TV02 Langenargen, HSG Langenargen Tettnang und JSG Bodensee sagt Danke, Mirko.

Mikro Krisan min

 

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